Im letzten Kapitel haben wir die sogenannte Q-Wende kennengelernt . Wie aber halten wir das Boot an, wenn wir ein Ziel erreicht haben, sei es mit der Q-Wende, mit kreuzen oder einfach wenn wir einen der Kurse zum Wind segeln.
Auf den dem Kapitel beigefügten Fotos sehen wir eine Boje, als Ziel das wir ansteuern wollen. Der Wind kommt von oben, also zeigt dann das Fähnchen an der Boje nach unten. So, mit welchem Kurs kann ich mit dem Bug an der Boje zum Stehen kommen? Auf Amwindkurs, Halbwindkurs und Raumwindkurs bleibt das Boot nicht stehen. Auf Vorwindkurs fährt es auch vorbei. Was bleibt also übrig … ? Richtig, in den Wind aufschießen. Der Wind bremst uns, wir bleiben stehen. Aber wie machen wir das?
Wie bringen wir das Boot in Position, dass wir in den Wind fahren können und das Boot genau dort stehen bleibt, wo es stehen bleiben soll. Was wir auf jeden Fall schon deutlich sehen, ist, dass das Ziel, hier die Boje, in Luv, also im Wind liegen muss, damit wir aufschießen können. Unser Boot muss sich also in … ? Richtig: in Lee der Boje befinden.
Solange wir uns in Luv der Boje befinden, müssen wir also … ? Richtig: abfallen, um aufschießen zu können. Befinden wir uns in Lee, müssen wir uns entweder auf Amwindkurs, durch kreuzen, oder auf Halbwindkurs annähern. Es gibt also Lee und Luv der Boje, und die Trennungslinie zwischen beiden ist die Lee-Luv-Linie.
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Um Aufschießen zu können, müssen wir uns wie gesagt in Lee dieser Linie befinden. Aber wie weit? Jedes Boot hat seinen individuellen Aufstoppweg. Manche bleiben fast sofort stehen, andere laufen unendlich lang. Dazu kommt die Windstärke. Wann kommen wir wohl schneller zum Stehen? Bei viel Wind, wenn wir schnell fahren, oder bei wenig Wind … ? Wir fahren bei viel Wind zwar schneller, der stärkere Wind bremst uns beim Aufschießen aber auch schneller ab. Bei Wind haben wir meist auch noch Wellen, die beim Aufschießen genau entgegen kommen und uns zusätzlich bremsen.
Als Faustregel kann man sagen, dass man eineinhalb bis eine Bootslänge Abstand zum Ziel haben sollte. Aber das muss man ausprobieren. Wie gesagt, es kommt auf das Boot und auf die Bedingungen an. Man entwickelt relativ schnell ein Gefühl dafür. Aber von wo aus werden die Bootslängen gemessen und in welchem Winkel zur Boje?
Um aufschießen zu können, nähern wir uns der Boje in einer bis eineinhalb Bootslängen Abstand parallel zur Lee-Luv-Linie. Wir befinden uns dabei in einem Winkel von 90 Grad zum wahren Wind. Warum zum wahren Wind … ? Wenn wir aufschießen, kommen wir zum Stehen. Der Fahrtwind fällt weg, also benutzen wir zum aufschießen den wahren Wind. Welcher Kurs wird das wohl sein, den wir in 90 Grad zum wahren Wind fahren? Wahrscheinlich irgendwas zwischen Amwindkurs und Halbwindkurs, kommt ganz darauf an, wie schnell wir fahren.
Woran erkennen wir aber den wahren Wind. Unsere Boje hat einen Wimpel. Der Wind weht den Wimpel nach Lee. Das ist genau die Richtung, aus der wir aufschießen müssen. Aber dieses Hilfsmittel hat man ja nicht immer.
Als Hilfe kann man z.B. die Wellen nehmen, die der Wind vor sich hertreibt. Die Welle, die gerade bei der Boje ist bildet die Lee-Luv-Linie. Zu dieser Linie fahren wir ungefähr parallel in einem Abstand von eineinhalb Bootslängen. Und schon haben wir unseren 90 Grad Winkel zum wahren Wind, in dem wir dann auf die Boje aufschießen. Wir richten uns natürlich nicht die ganze Zeit nach der Welle, die wir zuerst gesehen haben, diese kommt ja langsam auf uns zu, sondern wir beobachten die immer nachkommenden Wellen, die gerade die Boje schneiden.
Wir nähern uns jetzt also der Boje in Lee, in einem Abstand von eineinhalb Bootslängen parallel zu der Welle, die gerade die Boje schneidet. Wann müssen wir jetzt aber direkt auf die Boje zusteuern? Man muss dabei berechnen, dass jedes Boot eine gewisse Zeit braucht, um einen 90 Grad Winkel zu fahren. Man sollte also etwas früher mit dem Einleiten des Manövers beginnen. Bei vielen Booten ist das eine Bootslänge.
Wir luven also an, dafür machen wir was mit der Pinne … ? Richtig, von uns wegdrücken, wir steuern auf die Boje zu. Damit wir wirklich stehen bleiben, darf natürlich kein Wind mehr in die Segel kommen. Deshalb werfen wir die Schoten los und die Segel wehen in die Richtung aus, in die der Wind bläst.
Den richtigen Aufschießer erkennt man dann daran, dass sich der Baum genau in der Mitte des Bootes befindet. Ist er das noch nicht, folgen wir dem Baum mit der Pinne. Ist der Baum z.B. noch Steuerbord, zeigt die Pinne nach Steuerbord und folgt dem Baum, bis er sich in der Mitte befindet. Schlägt er dann doch nach Backbord über, zeigt die Pinne nach Backbord. Wenn die Pinne also immer dem Baum in seinen Bewegungen folgt, wird er sich automatisch irgendwann in der Mitte einpendeln. Und das Boot bleibt stehen.
Und zwar hoffentlich genau da, wo wir hin wollten. Ist das nicht der Fall, (wenn wir z.B. verhungern, d.h., der Abstand, von dem wir aufgeschossen sind, war zu groß oder wir haben uns mit der Windstärke verschätzt), dann ist das kein Drama. Einfach die Fock back nehmen, auf der Seite wo wir nicht hinwollen. Auf die Seite setzen, wo wir nicht hinwollen, und die Pinne zeigt wohin … ? Richtig , dahin, wo wir hinwollen. Meistens geht das aber gar nicht so kontrolliert, weil uns die Wellen auf die eine oder andere Seite werfen.
Dann einfach abfallen, wenden und wieder den richtigen Abstand in 90 Grad zur Boje finden und es noch einmal versuchen. Übung macht auch hier den Meister. Übrigens kann man den Aufschießer noch dadurch beeinflussen wie, man den 90 Grad Winkel fährt. Ein schnelles heftiges Abbiegen bremst eher, ein weiter Bogen nimmt nicht so viel Fahrt aus dem Schiff, aber der Weg ohne Wind wird dadurch länger.
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Die Kommandos für den Aufschießer lauten: „Alles klar zum Aufschießen?“ „Ist klar!“ „Schoten los!“
Bisher haben wir die Kurse zum Wind, die Wende, die Q-Wende und den Aufschießer kennengelernt. Somit sind wir bereit für das Rettungsmanöver: Mensch über Bord. Das erkläre ich im nächsten Kapitel.
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