Rettungsmanöver mit dem Motorboot | Motorbootmanöver Sportbootführerschein

Hier erkläre ich das Grundprinzip des Rettungsmanövers mit dem Motorboot. Dieses Pflichtmanöver beim Sportbootführerschein wird dort „Rettungsmanöver mit Antriebsmaschine“ genannt.

Wie das Rettungsmanöver ganz genau abläuft sagt Dir Dein Motorbootausbilder in Deiner Sportbootschule. Ich erkläre hier jetzt nur das Grundprinzip, denn es kann von Boot zu Boot Unterschiede geben. Dein Motorbootausbilder kennt sein Boot genau und weiß auch, was Deine örtlichen Prüfer sehen wollen.

Was ist so gefährlich beim Motorboot, wenn jemand über Bord fällt? Das Gefährliche ist die Schraube. Wenn derjenige der über Bord fällt in die sich drehende Schraube gerät, kann es zu sehr schweren Verletzungen kommen. Erstes Ziel ist es das zu vermeiden. Und das ist auch eines der großen Themen bei der Motorbootprüfung für den Sportbootführerschein.

Die Boje geht über Bord. Derjenige der es zuerst bemerkt ruft: Boje über Bord an Steuerbord!

Auf meinem Foto fährt das Boot unter Motor vorwärts und gerade wurde die Boje, die einen Menschen darstellen soll, über Bord geworfen. Wenn man jetzt einfach weiterfährt ist die Gefahr für eine Menschen im Wasser groß, dass er in die Schraube gerät. Deshalb ist das erste was man machen muss: sofort den Motor in den Leerlauf schalten. Die Schraube wird sich aber noch einen Moment weiter drehen und es besteht die Gefahr, dass der über Bord gefallene mit den Beinen dort hinein gerät. Deshalb muss man im gleichen Moment das Heck des Bootes wegdrehen.

Der Steuermann schaltet sofort in den Leerlauf und dreht das Steuerrad in Richtung Boje. Dadurch dreht sich das Heck von der Boje weg.

Dafür muss das Steuerrad so stark wie möglich in Richtung der Boje gedreht werden, so dass sich das Heck des Bootes von der Boje wegdreht.

Der Ablauf noch mal von vorne: Das Boot fährt vorwärts, die Boje geht über Bord, die Mannschaft meldet: Boje über Bord an Steuerbord. Im gleichen Moment stellt der Steuermann den Gashebel in den Leerlauf und dreht am Steuerrad, so dass sich das Heck von der Boje weg dreht. Dabei wiederholt er: Boje über Bord an Steuerbord! und gibt die Kommandos: Rettungsmittel auswerfen! Ausguck besetzten.

Das Boot gleitet noch ein Stück weiter. Kommandos: Rettungsmittel auswerfen! Ausguck besetzen!

Jetzt ist die Gefahr gebannt, dass der über Bord gefallene in die Schraube gerät. Aber das Boot läuft noch ein Stück weiter, weil man ja zum Aufstoppen nicht in den Rückwärtsgang schalten kann. Deshalb kommt man erst etwas entfernt von der Boje zum Stehen.

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Jetzt ist die Frage: wie kommt man wieder an die Boje heran, um sie gefahrlos zurück an Bord zu bekommen? Die Boje auf den Fotos hat ein Fähnchen und das zeigt in die Richtung, in die der Wind weht. Hat man so ein Hilfsmittel nicht, schaut man nach anderen Zeichen für den wahren Wind, wie z.B. die Wellen.

Der Steuermann überlegt sich, wie er die Boje gegen den Wind anfahren will.

Um die Boje sicher erreichen zu können muss man versuchen, sie gegen den Wind anzusteuern, denn nur dann ist das Boot richtig manövrierfähig. Es ist also nötig einen Kreis zu fahren und sie von der anderen Seite aus anzusteuern.

Wenn man sich auf einem Gewässer befindet das fließt, also auf einem Fluss, oder in einem Gezeitenstrom, dann steuert man die Boje nicht gegen den Wind, sondern gegen den Strom an. Denn der Strom wirkt sich meisten stärker auf ein Motorboot aus als der Wind.

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Der Steuermann auf meinen Fotos hat sich jetzt also überlegt, dass er einen Kreis fahren will und die Boje gegen den Wind von der anderen Seite aus ansteuern will. Bevor er aber den Vorwärtsgang einlegt vergewissert er sich noch einmal, dass er weit genug von der Boje weg ist und nicht die Gefahr besteht, dass sie in die Schraube kommen kann.

Wenn das der Fall ist, gibt er vorsichtig vorwärts Gas und fährt in die gewünschte Richtung. Der Ausguck schaut die ganze Zeit auf die Boje und darf diese nicht aus dem Augen verlieren. Das Boot fährt jetzt mit dem Wind an der Boje vorbei und der Steuermann gibt das Kommando: Ausguck, zählen!

Auf Höhe der Boje gibt er das Kommando: Ausguck zählen! und fährt mit dem Wind von der Boje weg.

Das Boot braucht eine gewisse Strecke um wenden zu können und wieder zurück zur Boje zu kommen. Das ist von Boot zu Boot unterschiedlich. Es sind aber oft drei Bootlängen.

Der Ausguck zählt die Bootslängen, die sich das Boot von der Boje entfernt.

Wenn sich das Boot eine Bootslänge von der Boje entfernt hat zählt der Ausguck 1, dann 2 und dann 3. Bei 3 schlägt der Steuermann das Ruder ein, und fährt jetzt im 90 Grad Winkel an der Boje vorbei.

Nach drei Bootlängen fährt der Steuermann eine 90 Grad Kurve und fährt so an der Boje vorbei.

Jetzt ist die Frage, wann der Steuermann auf die Boje zufahren kann. Er gibt also das Kommando: Ausguck Peilen! und möchte wissen, wann das Boot an der Boje vorbei gefahren ist. Der Ausguck zählt einen Countdown herunter: 3, 2, 1 – und wenn die Boje auf seiner Höhe ist sagt er: 0

Der Ausguck zählt herunter: 3, 2, 1, und wenn die Boje auf seiner Höhe ist sagt er: 0 Der Steuermann schlägt das Ruder in Richtung Boje ein.

Dann schlägt der Steuermann das Ruder in Richtung Boje ein, und richtet den Bug auf den Punkt aus, wo er neben der Boje zum Stehen kommen will.

Das Boot fährt auf die Stelle zu, an der es zum Stehen kommen soll. Der Steuermann gibt das Kommando: Klar machen zum Aufnehmen der Boje an Steuerbord!

Jetzt fährt das Boot auf die Boje zu und der Steuermann gibt das Kommando: Klar machen zum Aufnehmen der Boje an Steuerbord, wenn er sie an Steuerbord aufnehmen will. Wenn er die Boje an Backbord aufnehmen will sagt er: Klar machen zum Aufnehmen der Boje an Backbord. Der Ausguck macht sich bereit, holt den Bootshaken und schaut weiter nach der Boje. Der Steuermann fährt darauf zu, und kurz bevor er sie erreicht schaltet er den Motor in den Leerlauf, damit der über Bord gefallene nicht in die sich drehende Schraube geraten kann.

Der Steuermann kuppelt aus und schaltet in den Leerlauf. Das Boot gleitet weiter in Richtung Boje.

Das Boot gleitet mit der Restfahrt neben die Boje. Wenn es dort zum Stehen gekommen ist, kann die Boje aufgenommen werden. Der Ausguck meldet: Boje gefasst.

Das Boot kommt zum Stehen und die Boje kann aufgenommen werden.

Im nächsten Artikel erkläre ich das kursgerechte Aufstoppen mit dem Motorboot →

Alle Motorbootmanöver:
Vorbereitungen vor dem Ablegen | Ablegen mit dem Motorboot | Anlegen mit dem Motorboot | Rettungsmanöver mit dem Motorboot | Kursgerechtes Aufstoppen | Wenden auf engem Raum

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