Two aboard Tuuli | Interview

Moin zusammen!

Endlich gibt es eine Fortsetzung meiner Interviewreihe über Cruiser und Liveabords. Das ist gar nicht so einfach, denn Fahrtensegler sind halt ständig unterwegs, haben selten einen guten Internetanschluss und wenn sie mal online sind haben sie bestimmt etwas anderes zu tun, als auf irgendwelche Fragen zu antworten. „There just aren’t enough hours in the day!“, kommt dann schon mal zurück. Aber mir ist es gelungen zwei junge Leute aus Köln zu erwischen, die momentan in den Vorbereitungen stecken an Bord ihrer „Tuuli“ zu ziehen. Kristy und Thomas sind ein Deutsch-Amerikanisches Paar aus Köln, die dabei sind ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Links zu ihrem Blog und Youtube-Kanal findet Ihr weiter unten im Text. (There is also an English version → of this interview!)

Kristy und Thomas

Kristy und Thomas

Käpten Sailnator: Hallo Ihr beiden. Stellt Euch einmal kurz vor und wie seid Ihr auf die Idee gekommen auf Langfahrt zu gehen bzw. in Zukunft auf eine Segelboot zu wohnen?

Thomas: Wir sind Kristy und Thomas. Kristy ist amerikanische Staatsbürgerin und wir haben uns in Köln kennen gelernt, wo ich gelebt und studiert habe. Wir wohnen und arbeiten auch eigentlich immer noch dort und sparen so viel Geld wie wir können!

Kristy: Es ist nicht ganz klar wie wir nur genau auf die Idee gekommen sind zu segeln. Es hatte wohl etwas damit zu tun, dass wir uns in unseren späten Zwanzigern befinden und die Aussicht darauf bald (oder für immer) ins Hamsterrad eines Bürojobs zu springen uns nicht gefallen hat. Zum Glück wohnen wir nahe der niederländischen Grenze. Die Holländer sind ja als große Seglernation bekannt, und so ist der Zugang zum Wasser nicht weit und die Ansteckungsgefahr mit dem Segelvirus groß.

Käpten Sailnator: War es eine spontane Idee oder eher ein Prozess?

Kristy: Nachdem wir öfters kleinere Segelboote gemietet hatten kam uns die Idee eigentlich recht spontan. Vielleicht hatte es mit den Charterkosten zu tun, die sich halt summieren, wenn man es öfter macht. Und irgendwie ist man beim Chartern ja doch immer eingeschränkt. Dazu kam sicher noch ein Hang zum Abenteuer. Aber bis wir unseren Plan verwirklicht haben, hat es dann doch noch etwas gedauert. Als erstes haben wir uns eine kleine 18 Fuß Hurley Silhouette gekauft, die wir in Roermond in den Niederlanden liegen hatten. Damit wollten wir Erfahrung sammeln und sehen ob es uns gefällt, bevor wir uns in größere finanzielle größere Abenteuer stürzten. Und ich muss sagen, es hat Spaß gemacht.

Thomas: Das hat 2 Jahre wunderbar geklappt. Wir sind sogar von Roermond bis ins Grevelingenmeer und zurück mit dem Boot gefahren. Das war schon mal ganz cool mit dem kleinen Boot. Wir waren wirklich der kleine Fisch im Teich unter all den anderen großen Yachten. Aber schließlich wollten wir auf einen Boot leben, und dafür war die Hurley dann doch zu romantisch. Also haben wir uns auf die Suche nach einem größeren Schiff gemacht und sind auf Tuuli gestoßen, die damals noch „Vagabund“ hieß.

Käpten Sailnator: Was haben Freunde und Verwandte zu Euren Plänen gesagt?

Kristy: Unsere Freunde ermutigen uns sehr und das ist natürlich toll für uns. Wenn man es mit Eltern zu tun hat ist es schon wichtig vorsichtig an das Thema heran zu gehen, um Herzinfarkte oder Nervenzusammenbrüche zu vermeiden. Wir würden da nicht sofort mit offenen Karten zu spielen, sondern Schritt für Schritt ein Blatt nach dem anderen öffnen. Wir würden absolut empfehlen erst einmal zu sagen, dass man nur einen kleinen Urlaub machen will.

Käpten Sailnator: Was macht Ihr mit Eurem Haus, Eurem Auto und Euren Sachen?

Thomas: Wir sind gerade dabei alles aufzulösen. Wir werden auch das Auto irgendwann verkaufen und alles andere wenn möglich. Was übrig bleibt wird gespendet. Ist noch jemand aus dem Raum Köln an Studentenmöbeln interessiert?

Käpten Sailnator: Wie und wo habt Ihr denn segeln gelernt?

Thomas: Eigentlich beim Uni-Sport. Das war 2013 glaube ich. Noch nicht so lange her, aber der Funke ist schnell übergesprungen. Die deutschen Segelkurse bringen einem ja nur die absoluten Basics bei und man zahlt dann sein Lehrgeld, wenn man das erste Mal ein Charterboot skippert. (Das war allerdings recht entspannt in den Niederlanden, weil man da ja nicht mal einen Führerschein braucht. Man muss einfach nur sein Salzbuckelgesicht aufsetzen und dann klappt das schon) Kurz gesagt, wir lernen eigentlich immer noch.

Käpten Sailnator: Und welche Segelerfahrungen hattet ihr bevor Ihr Eure Yacht gekauft habt?

Thomas: Wie gesagt, vor Tuuli hatten wir unsere 18 fuß große „Rubio“ und die Chartererfahrungen. Wir sind z.B. im Mai 2015 mit einem 29 Fuß großen Boot um Rügen herum gesegelt und das hat uns sehr gut auf Tuuli vorbereitet.

Käpten Sailnator: Wie konntet Ihr Euch Tuuli in so jungen Jahren leisten?

Kristy: Wir beide sparen nun schon seit 2 Jahren so viel wie möglich von dem Geld was wir verdienen. Außerdem haben wir etwas von dem Geld das wir zur Hochzeit bekommen haben auf unser „Segelbootkonto“ getan, was uns sehr geholfen hat das Boot zu kaufen. Unseren Lebensunterhalt unterwegs wird dann durch den Verkauf unseres Autos bestritten zusammen mit dem Gehalt von Thomas. Er wird weiter als Softwareentwickler arbeiten während wir segeln.

Käpten Sailnator: Jetzt zu Tuuli! Was für ein Boot ist sie?

Thomas: Tuuli ist eine in Holland gebaute Wibo 930 und wurde von Ercus Gerardus van de Stadt gezeichnet. Sie wurde in den späten siebziger Jahren gebaut, aber das genaue Baujahr ist unbekannt. Rumpf und Aufbau sind aus Stahl, der Mast aus eloxiertem Aluminium. Sie ist 9.30 Meter (31 ft) lang und 3 Meter (9.8. ft) breit. Der Tiefgang beträgt 1.5 Meter (4.9. ft). Sie ist mit fünf Segeln ausgerüstet: Sturmfock, Arbeitsfock, Genua, Gennaker und Großsegel.

Tuuli

Tuuli

Käpten Sailnator: Warum habt Ihr Euch gerade für dieses Boot entschieden?

Kristy: Eines Tages haben wir uns gefragt warum wir eigentlich nur nach Fiberglasbooten Ausschau halten. Wir haben schnell gemerkt, dass Stahlboote auch ihren Charm haben und zu einem vernünftigen Preis zu haben sind. Es ist einfach so passiert, wie das meistens bei unseren Anschaffungen ist, dass die Wibo 930 gerade zu der Zeit angeboten wurde als wir gesucht haben und der Preis stimmte. Und dann haben wir sie gekauft.

Käpten Sailnator: Wie habt Ihr sie gefunden?

Thomas: Bei kleinanzeigen.ebay.de Dort werden ja die Anzeigen nach Orten sortiert aufgelistet. So haben wir Tuuli gefunden und es kam heraus, dass das Besitzerehepaar in einem kleinen Ort direkt bei Köln, also in unserer Nachbarschaft, wohnte. Sie waren wirklich rücksichtsvolle und verantwortungsbewusste Eigner und haben uns das Gefühl gegeben, dass das Boot über die letzten Jahre gut gepflegt wurde. Nachdem wir uns Tuuli zweimal angesehen haben und einen Probetörn unternommen haben waren wir uns sicher, dass sie unser Boot ist.

Käpten Sailnator: Habt Ihr einen Makler oder einen Gutachter in Anspruch genommen?

Thomas: Nachdem wir uns einmal ein Boot angesehen haben, dass von einem unausstehlichen Makler angeboten wurde sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir niemand Dritten für einen Bootskauf oder für einen Vertragsabschluss brauchen. Wir haben auch keinen Gutachter beauftragt. Nachdem wir das Gutachten das vom Vorbesitzer in Auftrag gegeben worden war gesehen haben sahen wir keine Veranlassung Geld auszugeben für Dinge die wir schon wussten. Wir haben das Boot nicht mal aus dem Wasser geholt, sondern uns auf Fotos verlassen, die im gleichen Jahr vom Rumpf gemacht wurden. Gut, Osmose ist ja bekanntlich nicht das Problem bei Stahlbooten. Die Vorbesitzer waren gerade von einem Törn bis nach Frankreich hinunter zurück gekommen. Und nach dem Eindruck den sie auf uns machten hätten sie so einen Trip nie unternommen, wenn nicht alles 100% perfekt an dem Boot gewesen wäre. Nun ist das Boot ja aus Stahl und Stahlprobleme generell weniger zeitaufwändig als Fiberglasreparaturen. So haben wir also doch schon so einiges Geld an Maklern und Gutachtern gespart. Es kann natürlich schief gehen, aber dadurch, dass die Vorbesitzer in dem kleinen Ort bei Köln wohnen und uns sogar durch gemeinsame Freunde bekannt sind, würde ich sagen, dass wir auf der relativ sicheren Seite sind.

Käpten Sailnator: Konnte man beim Kauf schon offensichtliche Probleme erkennen?

Thomas: Wir haben keine offensichtlichen Probleme gesehen. Fast zu schön um wahr zu sein!

Käpten Sailnator: Welche versteckten Probleme habt Ihr später beim Refit entdeckt?

Kristy: Nichts wirklich Verstecktes, aber wenn man das Boot weiter ausrüsten will sollte man bei einen Stahlrumpf schon schweißen können. Wir waren uns über die möglichen Gefahren (Rost, Korrosion) allein schon beim Löcher ins Deck bohren nicht im Klaren. Beim Fiberglasboot kannst Du einfach alles einfach irgendwo anbringen indem Du Löcher bohrst uns sie abdichtest. Aber hey, alles ist möglich, man muss nur ein bisschen mehr vorplanen.

Tuuli

Tuuli

Käpten Sailnator: Was habt Ihr bis jetzt beim Refit gelernt?

Kristy: Wir wussten z.B. nichts über Klempnerarbeiten oder Motorpflege. Die Lernkurve war hier also sehr steil, aber das Internet und im Besonderen Youtube ist eine große Informationsquelle. Thomas würde sich zum Glück als handwerklich begabt bezeichnen, besonders mit Holz und der Elektrik, so dass wir eine Menge selber machen können.

Käpten Sailnator: War das Refit bisher in Eurem Kostenrahmen oder ist der schon gesprengt?

Thomas: Refit und Upgrade der Ausrüstung können unseren Etat nicht wirklich überschreiten. Sie verschlingen sowieso unser ganzes Geld, und was nicht mehr da ist kann auch nicht überschritten werden. Wir sind gerade dabei das Boot für Ende 2016 reisefertig zu bekommen und jeder verdiente Euro geht in das Projekt. Das ist momentan unser Lebensstil. Wir verzichten dafür auf vieles anderes.

Käpten Sailnator: Wie viel hat das Boot jetzt alles in allem gekostet und wie hoch ist der Unterhalt?

Kristy: Die Unterhaltskosten fallen soweit nicht so sehr ins Gewicht. Wir würden mal sagen wir haben bisher insgesamt unter 25000 Euro ausgegeben. Aber wir sind uns über die genauen Zahlen nicht sicher und das Boot ist ja auch noch nicht reisebereit. Es sind noch einige zwingend notwendige Ausrüstungsgegenstände anzuschaffen über den Sommer.

Käpten Sailnator: Habt Ihr irgendwelche Ratschläge für das Segeln mit engem Kostenrahmen?

Kristy: Aufhören Sachen zu kaufen, die nichts mit dem Boot zu tun haben. Man klebt ja förmlich an seinen persönlichen Sachen und mir scheint, dass man für jedes Ding das man kauft noch irgendwas anschaffen muss was dazu gehört. Ich sag es mal auf englisch: store it, hold it, repair it, use it, match it, und so weiter! Brich aus dem Teufelskreis aus! Plane im voraus und verfolge die Spur von jeder Ausgabe. Macht einen Sparwettbewerb untereinander. Setze die Prioritäten auf Dinge die Du wirklich brauchst um glücklich und gesund zu leben. Man braucht keine 42 Fuß Yacht. Denke immer daran, dass Du nicht der Erste bist, der das hier tut und auch wenn es so aussieht als wäre jeder der segelt Millionär stimmt das nicht. Es gibt eine Menge von ermutigenden Real-Life Geschichten da draußen die Dir als Beipiel dienen können und Dir helfen den Sprung von Träumer zum Macher zu wagen!

Käpten Sailnator: Wie sieht Euer Zukunftsplan aus?

Thomas: Der Plan ist im Spätsommer 2016 die Niederlande zu verlassen. Wir wollen die holländische, belgische und französische Küste hinunter segeln und dann unseren ganzen Mut zusammen nehmen um über die Biscaya zu kommen. Wir wollen dann ohne große Pausen weiter runter nach Portugal und dann auf die Kanaren.

Kristy: Grob gesagt soll es die Barfußroute werden von der ja alle Segler irgendwie träumen. Wäre toll wenn wir die Kap Verden sehen könnten und hinüber nach West Afrika fahren würden. Und natürlich träumen wir davon den Atlantik zu überqueren. Ihr könnt unsere Abenteuer ja auf unsrem Blog und unserem Youtube Kanal verfolgen. Und dann? Der Pazifik vielleicht?

Käpten Sailnator: Wo genau kann man Euch denn folgen?

Thomas: Wir teilen unsere Abenteuer haupsächlich auf diesen Seiten:

Youtube Channel: https://www.youtube.com/c/two-aboard-tuuli
Blog: https://two-aboard-tuuli.com
folgen.

Außerdem haben wir eine Patreon-Seite über die man uns unterstützen kann!

YouTube spielte bei der Entwicklung unserer Segelträume immer schon eine große Rolle. Ich glaube ohne, dass all diese YouTube Kanäle Woche um Woche ihre Videos veröffentlichen würden, wären wir nicht so schnell auf den Trichter gekommen auch selbst loszusegeln. Seitdem sind wir permanent auf der Suche nach neuen YouTube Kanälen, denen man folgen kann und so war die Idee geboren eine Webseite zu bauen, die all diese Segel-Kanäle zusammenfasst. Ich habe eine Software programmiert, die das Netzwerk aus Segel-Kanälen analysiert und sich anschaut „Wer folgt dort wem?“. Die daraus resultierende Liste ist frei zugänglich und ihr solltet sie euch anschauen, unter https://sailing-channels.com

Käpten Sailnator: Welches Ziel verfolgt Ihr damit, Euer Abenteuer im Internet zu teilen?

Kristy: Es ist eine interessante Möglichkeit die Spur der Veränderung über die Zeit hinweg zu verfolgen. Die Geschichte zu teilen bringt Dich dazu Dinge zu tun, weil Dich das Feedback der Leser immer weiter vorantreibt. Vielleicht regen wir aber auch den einen oder anderen der gerade vor der Entscheidung steht dazu an es auch zu tun. Wie Lin und Larry Pardey es gesagt haben: Go small, go simple, go now!

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Käpten Sailnator: Was war bisher Euer schlimmstes Segelerlebnis?

Thomas: Das war wahrscheinlich auf unserer kleinen 18 Fuß Hurley. Es hat ordentlich geblasen und wir segelten auf dem Grevelingenmeer in den Niederlanden. Das Vorsegel hatten wir schon eingerollt. Plötzlich hat eine heftige Böe eine Luftblase oben in die aufgerollte Fock geblasen und teilweise wieder ausgerollt. Und das alles als wir gerade in sagenhafter Geschwindigkeit auf das nahe Ufer zufuhren. Zu dieser Zeit hatten wir noch wenig Erfahrung und mit dieser Stresssituation fertig zu werden hat wenig Spaß gemacht. Aber wir haben es geschafft und konnten alles wieder in Ordnung bringen. Das ist auch einer der Gründe warum wir keine Furlex auf Tuuli haben.

Käpten Sailnator: Und was war Euer schönstes Segelerlebnis?

Kristy: Das Beste soweit war das Gefühl als wir das erste Mal 2 Wochen allein unterwegs waren. Das war mit der Hurley. Die Möglichkeit frei zu sein und hinzufahren wo immer man hin will, einfach unglaublich! Wenn wir zurückblicken sind es immer die kleinen großartigen Dinge, die in Erinnerung geblieben sind. Z.B. wie wir gemerkt haben wie einfach Tuuli sich im Hafen manövrieren lässt und in den Schleusen. Oder diese eine Nachmittag als wir Rügen umrundet haben. Der Wind blies mit konstant 15 Knoten aus Ost, die Sonne von oben, als wir am Halbwindkurs die Ostküste von Rügen hinunter geflogen sind.

Käpten Sailnator: Das hört sich großartig an und ich bekomme Sehnsucht. Also lieber noch mal zu einem trockeneren Thema. Wie holt Ihr Euch Informationen über das Wetter?

Thomas: Wir wollen lieber von Sonne als von Wetter reden. Aber jetzt mal im Ernst. Wir bekommen unsere Wetterinformationen über drei Kanäle. Erstens den tollen Service von windfinder.com und ihre Smartphone Apps. Aber das funktioniert ja nur bei gutem Internetempfang. Wir gleichen deshalb die Daten mit GRIP files ab, die in dem Program zuGRIB dargestellt werden (http://zygrib.org/) Das ist besonders interessant für die Planung von längeren Passagen, besonders wenn man die Wetterdaten über eine Karte mit der geplanten Route legen kann. Wir interessieren uns zusätzlich noch sehr für das Wetterfax, dass über Kurzwelle gesendet wird. Die Idee die Wetterinfos über ein Einseitenband-Funkgerät zu empfangen finden wir faszinierend, und wir suchen gerade ebay nach so einem Gerät ab. Wir haben schon das Aufschlüsseln vom Wettersignal auf unserer Tabletcomputer-App gestestet. Es ist wirklich toll zu sehen, wie sich das Bild nur aufgrund des Funkgeräusches aufbaut.

Käpten Sailnator: Das ist wirklich interessant. Vielleicht kann Euch ja einer der Leser hier ein Funkgerät vermitteln und beim Einbau unterstützen, der glaube ich nicht gerade einfach ist. Wie bekommt Ihr denn Informationen über die Länder die Ihr bereisen wollt?

Thomas: Für den ersten Teil unserer Reise haben wir uns den Reeds nautical almanac gekauft, der das Seegebiet von allen am Atlantic liegenden europäischen Länder abdeckt, bis hinunter zu den Kanaren. Außerdem haben wird das Buch „Ocean Passages and Landfalls“ von Raod Heikell und Andy O’Grady dabei. Das ist groß, schwer und sehr teuer. Aber es enthält viele landesspezifische Informationen mit Hafenplänen für jedes Land auf der Welt. Es ist unglaublich. Wir haben darin schon sehr viel gelesen. Und natürlich gibt es das Internet. Viele Marinas und Ankerplätze kann man googeln. http://skipperguide.com baut gerade eine offene Plattform für Segler auf, mit Basiswissen über Länder, Marinas und sogar über Bars. Ihr solltet es mal auschecken und Eure Ortskenntnis einbringen!

Käpten Sailnator: noonsite.com ist glaube ich auch eine gute Seite. Aber jetzt noch eine letzte Frage: Wie navigiert Ihr auf Tuuli?

Thomas: Wir haben einen Tablet-Computer, der eigens für diese Aufgabe konstruiert wurde. Es ist ein Sony Xperia Z tablet, das angeblich bis zu einem bestimmten Level wasserdicht sein soll. Wir nutzen es um die Transas iSailor App um Seekarten darzustellen und hoffen, dass sie in naher Zukunft noch das NMEA AIS Display einbauen, das sie schon für Apple iOS herausgebracht haben. Dazu haben wir noch einen Laptop-Computer mit OpenCPN als Backup. Und natürlich für die Hafenansteuerungen Papierkarten.

Käpten Sailnator: Das waren jetzt eine ganze Menge Informationen. Hab Ihr noch eine Abschlussbemerkung, die Ihr hier gerne mit uns teilen möchtet?

Kristy: Wir sind wirklich sehr zufrieden mit der weltweiten Segler Community und wie wir dort freundlich begrüßt und aufgenommen wurden. Wir fangen ja unsere Segelkarriere grade erst an und doch fühlen wir uns dadurch schon auf dem Wasser wie zuhause. Es wäre toll wenn die Leser unserer Reise digital folgen würden, aber es ist auch sehr schön im Real Life zu treffen. Also wenn Ihr da draußen seht, dass wir in Eurer Nähe sind, schreibt uns eine Nachricht. Wir würden uns sehr freuen von Euch zu hören! Ahoy!

Käpten Sailnator: Kristy und Thomas, ganz herzlichen Dank für dieses Interview! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich glaube die Leser können viel davon mit auf ihre eigne Reise nehmen. Alles Weitere steht ja in Eurem Blog und ich freue mich auf noch mehr Videos über Eure Abenteuer. Ich wünsche Euch alles Gute für die Zeit bis es los geht und dann eine gute Reise!

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