Da wir heute nur bis Lauterbach fahren wollen haben wir uns für den Vormittag vorgenommen Stralsund anzusehen. Vom Marktplatz mit dem historischen Rathaus geht es zum neuen Markt und der Marienkirche. Vom Turm aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, auf den Strelasund und auf Rügen. Die ganze Altstadt ist wunderschön restauriert und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Im Hafen liegt die Gorch Fock I und ganz in der Nähe befindet sich das Ozeaneum.
Wir wollen die Öffnung der Ziegelgrabenbrücke um 15.20 Uhr nutzen, um weiter nach Süden zu fahren. Als wir uns gerade auf das Ablegen vorbereiten, geht ein furchtbarer Regenguss mit sehr heftigen Schauerböen auf uns nieder, der gar nicht aufhören will. Die Sicht geht gegen Null und wir befürchten, beim Ablegen auf die umliegenden Schiffe gedrückt zu werden. Also verschieben wir die Abfahrt auf die nächste Brückenöffnung um 17.20 Uhr.
Bei unserem zweiten Versuch ist die Sonne wieder zum Vorschein gekommen und wir halten unter langsamer Motorfahrt auf die noch geschlossene Brücke zu. Im Revierführer steht, man solle durch Auf- und Abfahren deutlich machen, dass man auf die Öffnung wartet. Anscheinend erkennt man unsere Absicht, denn pünktlich um 17.20 Uhr beginnt sich erst der Schienenteil und dann der Straßenteil anzuheben.
Als die beiden Klappbrücken oben sind, springen die Lampen auf Grün und wir können durchfahren. Uns folgt ein Frachter, der laut AIS nach Hull in England unterwegs ist. Erst fährt er langsamer als wir, beschleunigt dann aber und holt immer mehr auf. Wir lassen ihn später an einer Stelle vorbei, an der es tief genug ist, um das Fahrwasser zu verlassen und eine kleine Abkürzung zu nehmen.
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Es weht ein leichter Wind, mit dem man sicher auch segeln könnte, aber wir sind sehr spät dran und wollen gerne noch im Hellen in dem uns unbekannten Yachthafen von Lauterbach ankommen. Deshalb fahren wir leider die gesamten 20 Seemeilen unter Motor.
Die Sonne scheint und wir schippern zwischen den wunderschönen Landschaften von Rügen und dem Festland hindurch.
Ab und zu ziehen dunkle Wolken über uns hinweg. Nicht weit entfernt regnet es, aber wir bleiben trocken und können einen Regenbogen beobachten.
Wir umfahren die Halbinsel Zudar und halten dann auf die Insel Vilm zu. Das Wasser im Bodden ist fast spiegelglatt. Langsam bekommen wir Hunger und beschließen, heute unterwegs zu kochen und das Essen im Abendlicht im Cockpit zu genießen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit laufen wir in Lauterbach ein, finden einen schönen Liegeplatz und erwischen gerade noch die Hafenmeisterin, bevor sie Feierabend macht. Als wir alle landfein sind, wollen wir den Ort erkunden, aber es geht inzwischen auf 10 Uhr zu und ein Lokal schließt nach dem anderen. Erst nach einigem Hin und Her finden wir noch ein geöffnetes Steakhouse, in dem wir unser Anlegerbier für heute trinken können.
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