Buchbesprechung: Die See gehört mir – Allein ans Ende der Welt |
Buchautor: Uwe Röttgering |
Verlag: Delius Klasing Verlag |

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Uwe Röttgering hat im Jahr 2000 sein Jurastudium abgeschlossen. Er ist liiert und sein weiterer Lebensweg scheint vorgezeichnet zu sein. Ein gut bezahlter Job, Familie, ein Häuschen in den Neubaugebieten von Münster. Im Sommer grillen, im Winter fernsehen, und als freudiger Höhepunkt des Jahres die Steuerrückerstattung vom Finanzamt.

Aber Uwe Röttgering hat einen Traum. Er will einmal einhand um die Welt segeln. Und diesen Traum will er nicht wie üblich bis zur Rente aufschieben. Nein, er will es jetzt tun, bevor er gebunden ist an alle Annehmlichkeiten des Alltags. Der Job kann warten, und die Freundin will es auch. Und Uwe Röttgering hat Glück. Der Börsenboom ende der neunziger Jahre verschafft ihm die finanziellen Möglichkeiten um das was man so Leben nennt ein paar Jahre zurückzustellen.

Nach intensiver Suche findet er die Aluminiumyacht „Fan Fan“ mit der er sich seine geplante Reise zutraut. Er rüstet sie sich entsprechend den Standards vom Jahr 2000 nach den neuesten technischen und sicherheitstechnischen Möglichkeiten aus. Er nimmt Veränderungen vor, um das Schiff nach seinem Geschmack segeln zu können und bricht nach einem Probeschlag endlich im Jahr 2001 von Hooksiel aus zu seinem Segeltörn um die Welt auf.

Uwe Röttgering segelt von Kindesbeinen an und ist überwiegend einhand um den Nordatlantik gesegelt. Er hat Kap Horn mit einer großen Yacht umrundet und arbeitete in den Semesterferien als Profiskipper. Er kennt die Meere dieser Welt, aber noch nicht alle Flecken. Und die will er jetzt erkunden.

Zuerst geht es nördlich der britischen Inseln nach Island und Grönland. Die Route führt weiter nach Brasilien und von dort am Kap der guten Hoffnung vorbei in den brüllenden Vierzigern in Richtung Australien. Unterwegs erreicht er immer wieder kleine Eilande wie z.B. die subantarktischen Kerguelen im südlichen indischen Ozean. Winzige Flecken auf der Weltkarte, von denen man als Normalsegler noch nie etwas gehört hat, die keinen Hafen haben und oft auch keine Möglichkeit zu ankern. Uwe Röttgering nutzt seine Chance die Welt zu entdecken.

Zwischen seinen Zielen liegt immer sehr viel Wasser, viel Zeit, schweres Wetter und die Einsamkeit. Aber vielleicht ist es genau das, wonach er sucht. Die Tour geht weiter vorbei an Australien und Neuseeland, durch den Pazifik mit all seinen Trauminseln bis hinauf zum Midway Atoll und an der chilenischen Küste hinunter nach Kap Horn. Vor dessen Umrundung steht noch eine Reparatur der „FanFan“ an. Im Aluminiumrumpf haben sich Haarrisse gebildet.

„Die See gehört mir“, war das erste Seglerbuch das ich gelesen habe. Ich kaufte es nach einem Törn rund Mallroca wegen dem schönen Titelbild und erwartete den Bericht eines verwöhnten Börsenyuppies, der durch den Pazifik schippert und von Pelikanen und Südseeschönheiten berichtet. Was ich dann las fesselte mich von der ersten bis zur letzten Zeile. Ich legte das Buch kaum aus der Hand, bis ich es durchgelesen hatte. Es ist das Buch eines Mannes der für uns stellvertretend wahr gemacht hat wovon wir nur träumen.

Uwe Röttgering: Die See gehört mir
Verlag: Delius Klasing
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3768817792
ISBN-13: 978-3768817790

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